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Baue deinen eigenen Garten

Josselin Liebe profile Josselin Liebe
Veröffentlicht am 30. Okt. 2025 Aktualisiert am 30. Okt. 2025

Wenn dein Geschäft Software ist, ist deine Burggraben‑Strategie Eigentum. Dein App‑Kern primär auf Shopify oder Whop zu bauen, wirkt wie eine Abkürzung zur Distribution – aber es legt Produkt, Pricing, Daten und Roadmap in den Garten anderer. Das ist bequem, bis der Vermieter die Regeln ändert.

Das ist nicht anti‑Plattform. Es ist pro‑Eigentum. Nutze Plattformen zur Kundengewinnung und dort, wo Integration Sinn ergibt – aber behalte deinen Kern auf Boden, den du kontrollierst.

TL;DR

  • Plattformen sind gemietetes Land: Policies, Gebühren und APIs können sich über Nacht ändern.
  • Hängt dein Produkt von einem einzigen App‑Store ab, bist du eine Policy‑Mail von Churn entfernt.
  • Besitze Domain, Daten, Payments und UX; binde Shopify/Whop nur an den Rändern an.
  • Designe für Portabilität: Deine App sollte auch funktionieren, wenn eine Plattform bannt, drosselt oder pivottet.

Die Risiken, im Garten anderer zu bauen

1) Policy‑Änderungen können dein Geschäft umschreiben

App‑Stores optimieren für ihr Ökosystem, nicht für deine Margen. Eine AGB‑Anpassung, neue Gebühren oder „Qualitäts“-Leitlinien können Features erzwingen oder killen.

2) Gebührenkriechen und Margendruck

Plattformen werden selten günstiger. Zwischen Plattformgebühren, Revenue‑Share und Zahlungsbeschränkungen schrumpfen Margen. Deine Preisspielräume werden kleiner.

3) API‑Limits und Breaking Changes

Kritische Endpunkte können gedrosselt, deprecatet oder hinter neue Berechtigungen gestellt werden. Deine Roadmap wird zur Verhandlung mit fremden Release‑Zyklen.

4) Fragile Discovery‑Abhängigkeit

Du besitzt keine App‑Store‑Rankings. Kleine Changes an Ranking‑Faktoren, Kategorien oder Kuratierung können Installs vernichten – Export gibt’s nicht.

5) Keine echte Kontrolle über Checkout und Auszahlungen

Regiert die Plattform den Zahlungsfluss, erbst du ihre Dispute‑Regeln, Auszahlungsrhythmus und Risikobewertungen. Conversion, Retries oder Dunning optimierst du nicht nach eigenen Regeln.

6) Datenzugang ist nie Vollzugang

Du hast immer nur Teil‑Sicht – fehlende IDs, verzögerte Events oder blockierte Joins über Systeme. Das schadet Analytics, Attribution und Support.

7) Wechselkosten wachsen mit der Zeit

Je länger du tief einbettest, desto härter ist der Ausstieg. Jede direkt auf proprietären Primitiven gebaute Funktion erhöht die Migrationskosten.

Shopify vs. Whop: gleiches Muster, andere Form

  • Shopify: Großartige Commerce‑Basis – aber der App‑Store besitzt die Distribution und nimmt einen Cut. Checkout‑Regeln, API‑Scopes und Quartals‑Prioritäten setzen Grenzen.
  • Whop: Schneller Eintritt in die Creator‑Ökonomie – aber du verankerst Wert in einem Marktplatz, der Hosting, Routing und Access kontrolliert. Ist deine App eine Whop‑Seite, besitzt Whop den Rahmen.

In beiden Fällen ist die Plattform der Veranstaltungsort – nicht das Geschäft.

Wann Plattformen Sinn machen

Nutze sie für:

  • Akquise: Behandle App‑Stores als Kanäle, nicht als Zuhause.
  • Integrationen: Triff Kunden, wo sie arbeiten (Shopify Admin, Whop Communities) mit Konnektoren.
  • Payment‑Optionalität: Akzeptiere Plattform‑Payments als Modus – nicht als einziges Rohr.

Wenn die Plattform morgen verschwände, sollte dein Produkt mit minimalen Änderungen weiter auf deiner Domain funktionieren.

Die Owned‑Garden‑Architektur (praktisch)

Baue deinen Stack so, dass die Plattform ein Plugin ist – nicht das Fundament:

  1. Eigene Oberfläche: Öffentliche Site und App unter deiner Domain (z. B. Next.js/Remix/Astro fürs Web; Expo für Mobile).
  2. Eigene Payments: Stripe direkt auf dein Konto; Webhooks in deinem Backend. Mappe Kunden zu externen Identitäten (Discord/Telegram) in deiner DB.
  3. Event‑Core: Dauerhafte, idempotente Workflow‑Engine (Queues/State Machines), die Billing, Access und Audits unabhängig von Plattform‑Timings verarbeitet.
  4. Integrationsschicht: Dünne Adapter für Shopify/Whop APIs. Zustandslos und austauschbar halten.
  5. Data Warehouse: Deine Analytics und Attribution in deinem Store (Klicks, Trials, LTV). Verlass dich nicht auf App‑Store‑Dashboards.
  6. Portabilitäts‑Tests: Regelmäßig „Plattform down/Berechtigung entzogen“ simulieren und prüfen, dass das Produkt weiter auf deiner Domain funktioniert.

Wenn du auf Shopify oder Whop starten musst

  • Halte von Tag eins ein Standalone‑Produkt auf deiner Domain bereit.
  • Speichere deinen kanonischen Zustand (Users, Subscriptions, Entitlements) in deiner DB – nicht in deren.
  • Baue einen Import/Export‑Pfad für jedes Objekt, das du über Plattform‑APIs erzeugst.
  • Vermeide proprietäre UI/Hosting als Hauptoberfläche; verlinke für tiefe Workflows zurück zu deiner App.
  • Sichere E‑Mails und die Kundenbeziehung bereits beim Signup.

Founder‑Mindset: Kanäle mieten, das Haus besitzen

Plattformen liefern Reichweite, Credibility und Trust – nutze sie. Dauerhafte Businesses entstehen dort, wo du die Regeln kontrollierst: Domain, Datenbank, Payments und Roadmap.

Baue deinen eigenen Garten. Integriere mit dem der Nachbarn, wenn es hilft – aber verwechsle ihr Land nicht mit deinem.

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